Donnerstag, 28. November 2013

LET IT SNOW, LET IT SNOW, LET IT SNOW


Eigentlich würde ich mich als eine relativ tolerante Person bezeichnen und dass Geschmäcker unterschiedlich sind ist ja nun bekannt. 
Was ich in den vergangenen paar Wochen jedoch alles gesichtet habe in der Kategorie "Weihnachtsdeko", überschreitet eindeutig meine Toleranzgrenze.
Ich bin auf Dauer geschädigt von Weihnachtsmännern in pinkfarbenen Anzügen, bunt blinkenden Lichterketten, die sich wie Schlangen um die Palmen wickeln und den kuriosesten "Weihnachtskugeln" in Form von Flip Flops und glitzerndem Toastbrot. 
"Let it Snow" läuft in der Dauerschleife und ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich es absurder finden sollte, dass es derweil draußen 35 Grad hat oder die Tatsache, dass das Lied meistens als Rap Remix durch die Lautsprecher tönt. 
Die Orchard Road verwandelt sich mehr und mehr in eine geschmacklose Variante von Disneyland, dabei habe ich gestern erfahren, dass die Farben dieses Jahr NUR in silber und blau gehalten werden, damit die Autofahrer die Weihnachtskugeln nicht aus Versehen mit einer Ampel verwechseln. 
Ich finde ja, dass Mobilisten, die ernsthaft die Lichtsignale in den Bäumen suchen, allgemein nicht auf eine Straße gehören, aber so hält sich wenigstens die Farbenvielfalt einigermaßen in Grenzen. 

Wo wir gerade beim Thema Auto sind: unsere Klimaanlage funktioniert momentan nicht ganz wie wir es uns wünschen würden, springt jedoch meistens wieder an wenn wir über einen etwas größeren Hubbel fahren. Wer also bei uns einsteigt muss sich darauf gefasst machen, ab und an einen kleineren oder größeren Umweg zu fahren um auf eine besonders hubbelreiche Straße zu gelangen und  so das Kreislaufsystem unsere Klimaanlage anzukurbeln. 

Da uns noch ein kleines Budget zusteht um die Einrichtung des Hauses zu Ergänzen oder gewisse Stücke auszutauschen, bin ich mit meiner Mutter in eine Möbel-Mall gefahren auf der Suche nach passenden Sesseln für den Eingangsbereich. 
Ein übereifriger Mitarbeiter sah es als seine Verpflichtung an, uns durch den ganzen Laden zu führen und uns mit jedem einzelnen Stück bekannt zu machen. 
Als Höhepunkt wollte er uns ein Modell vorführen, bei welchem man dann auch noch die Lehne und Fußablage automatisch per Knopfdruck verstellen könnte.
Völlig euphorisch und überhaupt nicht mehr zu bremsen ließ er sich schwungvoll nach hinten katapultieren- nur um dann zu merken, dass der Sessel sich nicht mehr in die Ausgangsposition zurückverstellen lässt.
Da lag also der Gute rücklings vor uns und erinnerte ein wenig an einen hilflosen Käfer, der nicht mehr aufstehen kann. 
Mit vereinten Kräften schälen wir ihn aus seinem "Magic chair" und tuen so, als sei das eine ganz normale Szenerie in einem Kaufhaus. 
Gekauft haben wir allerdings nicht. 

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